Der Leistenkanal, Canalis inguinalis

Die vordere Bauchwand ist in der Leistengegend von einem Kanal durchsetzt, dem Leistenkanal, durch den beim männlichen Geschlecht vor der Geburt der Hoden aus der Bauchhöhle in den Hodensack hindurchwandert.

Verlauf des Leistenkanals: Der Leistenkanal durchsetzt die Bauchwand nicht gerade, sondern schräg. Geht man von innen, also der Bauchhöhle, aus, so zieht er von dorsal, lateral und cranial nach ventral, medial und caudal. Er ist 4 — 5 cm lang, kein cylindrischer Kanal, sondern dorsoventral abgeplattet.

Inhalt: Beim Manne der Samenstrang, Funiculus spermaticus, beim Weibe das runde Mutterband, Lig. teres uteri.
Pforten: Der Leistenkanal besitzt zwei Pforten, eine äußere und eine innere.

Die äußere Pforte ist der äußere Leistenring, Anulus inguinalis superficialis. Sein Aufbau ist bereits (Schau hier) als Lücke in der Aponeurose des M. obl. ext. abdom. beschrieben worden.

Die innere Pforte ist der innere Leistenring oder Bauchring, Anulus inguinalis profundus, der lateral von der Plica epigastrica liegt und der Fossa inguinalis lateralis entspricht (Abb. 82, 85). Der innere Leistenring stellt den ringförmigen oder richtiger ovalen Zugang zu einer handschuhfingerartigen Ausstülpung der Fascia transversalis, Processus vaginalis fasciae transversalis, dar, der durch den Leistenkanal hindurch bis in das Scrotum hinabreicht und eine Hülle um Hoden und Samenstrang bildet.

Rechte Körperhälfte

Schematischer Schnitt durch die vordere Bauchwand

Wände: Am Leistenkanal kann man vier Wände unterscheiden: eine ventrale, dorsale, craniale und caudale Wand.

Die vordere oder ventrale Wand wird — abgesehen von der Bauchhaut und der oberflächlichen Bauchfascie, Fascia superficialis abdominis — von der Aponeurose des M. obl. ext. abdom. gebildet. Die hintere oder dorsale Wand, die wesentlich dünner ist als die vordere, wird außer vom Bauchfell hauptsächlich von der Fascia transversalis und ihren bereits (Schau hier) beschriebenen Verstärkungszügen, Falx inguinalis und Lig. interfoveolare, gebildet. Die caudale Wand (der ,,Boden“ des Leistenkanals), wird vom Lig. inguinale dargestellt. Sie ist ganz schmal in ihrem lateralen Teil, verbreitert sich medialwärts gegen den äußeren Leistenring und bildet hier dadurch, daß sich Faserzüge des Lig. inguinale nach innen Umschlagen (Lig. reflexum), eine Kinne, in der der Funiculus spermaticus liegt. Die obere oder craniale Wand (das ,,Dach“ des Leistenkanals) ist der freie untere Rand der Mm. obl. int. und transversus abdom. Die vordere und die hintere Wand des Leistenkanals, die beiden Hauptwände, sind breit, die obere und die untere, die Nebenwände, sind schmal.

Der Leistenkanal stellt ebenfalls einen Locus minoris resistentiae der vorderen Bauchwand dar. Durch ihn können Darmschlingen die vordere Bauchwand durchbrechen und, umhüllt von einem Bruchsack, am äußeren Leistenring zum Vorschein kommen, ja bis in den Hodensack Vordringen. Diese Leistenbrüche nennt man laterale oder indirekte oder auch Kanalhernien. Ihr Beginn, die sogenannte Bruchpforte, liegt am inneren Leistenring, lateral von der Plica epigastrica.

Die direkten oder medialen Leistenbrüche sind bereits bei der Fascia transversalis erwähnt worden (Schau hier). Beide Arten von Leistenbrüchen kommen am äußeren Leistenring zum Vorschein. Man kann sie an ihrer Lage zu der Plica bzw. den Vasa epigastrica voneinander unterscheiden: die indirekten liegen lateral, die direkten medial von diesen Gebilden (s. Abb. 81).

Die vordere Bauchwand von innen mit Peritonaeum

Da der indirekte oder laterale Leistenbruch entlang einem im Laufe der Ontogenese beim Manne physiologischen Weg die vordere Bauchwand durchbricht, ist es verständlich, daß bei jüngeren Männern die Kanalhernien die Regel sind, während bei älteren Männern wegen der nachlassenden Spannkraft von Muskeln, Fascien und Bändern dagegen die direkten Leistenbrüche vorherrschen. Beim weiblichen Geschlecht sind Leistenbrüche zahlenmäßig viel seltener als beim Manne, da der Leistenkanal bei der Frau viel enger ist.
 

Категорія: Einführung in die Anatomie, Bewegungsapparat |
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