Muskeln, die auf das Schultergelenk wirken

1. M. pectoralis major, großer Brustmuskel
U: 1. Pars clavicularis: innere zwei Drittel des bcnlusselbems
2.    Pars sternocostalis: Brustbein und 2.  
 7. Rippenknorpel
3.    Pars abdominalis: vorderes Blatt der Scheide des M. rectus abdominis A: Crista tuberculi majoris humeri

2. M. deltoideus, Deltamuskel
U: laterales Drittel der Clavicula, Acromion und Spina scapulae A: Tuberositas deltoidea humeri N: N. axillaris

3. M. latissimus dorsi, breiter Rückenmuskel
U: Angulus inferior scapulae (unbeständig), Dornfortsatze des 7.
12.
Brustwirbels, Fascia lumbodorsalis, Crista iliaca, (9.) 10.
12. Rippe A: Crista tuberculi minoris humeri N: N. thoracodorsalis

4.    M. teres major, großer Rundmuskel U: Angulus inferior scapulae
A: Crista tuberculi minoris humeri N: N. thoracodorsalis

5.    M. supraspinatus, Obergrätenmuskel U: Fossa supraspinata scapulae
A: Tuberculum majus humeri N: N. suprascapularis

6.    M. infraspinatus, Untergrätenmuskel U: Fossa infraspinata scapulae
A: Tuberculum majus humeri N: N. suprascapularis

7.    M. teres minor, kleiner Rundmuskel U: Margo lateralis scapulae
A: Tuberculum majus humeri N: N. axillaris

8.    M. subscapularis, Unterschulterblattmuskel U: Facies costalis scapulae
A: Tuberculum minus humeri N: Nn. subscapulares

9.    M. coracobrachialis, Hakenarmmuskel U: Processus coracoideus scapulae
A: Humerus, gegenüber dem Ansatz des M. deltoideus N: N. musculocutaneus

10.     M. biceps brachii, Caput longum

11.     M. triceps brachii, Caput longum

Der Pectoralis major (Abb. 33) oder große Brustmuskel liegt unmittelbar unter der Brusthaut, von der Brustfascie, Fascia pectoralis, bedeckt. Bei herabhängendem Arm hat er eine fast viereckige, bei über die Horizontale erhobenem Arm eine dreieckige Form. Bei abduziertem Arm bildet er die Grundlage der vorderen Achselfalte und damit auch die vordere Wand der Achselhöhle.

Der Pectoralis major

Nach dem Ursprung kann man drei Teile unterscheiden. Die Pars clavicularis entspringt vom Schlüsselbein und zieht bei herabhängendem Arm mit parallelen Fasern abwärts zum distalen Ende der Crista tuberculi majoris. Die Pars sternocostalis entspringt von der die Vorderfläche des Brustbeins bedeckenden Membrana sterni ventralis und von Rippenknorpeln. Diese Rippenursprünge liegen unter den vom Brustbein entspringenden Fasern und sind deshalb nur beim Ablosen des Muskels zu sehen. Die Sehnenfasern dieses Teiles befestigen sich proximal von denen der Pars clavicularis an der Crista tuberculi majoris. Der dritte Teil des Muskels, die Pars abdominalis, ist der schwächste. Er entspringt vom vorderen Blatt der Scheide des geraden Bauchmuskels. Seine Fasern haben eine aufsteigende Verlaufsrichtung. Dieser Teil fehlt bisweilen, seltener die Pars sternocostalis. Bei der Entwicklung wird zuerst die Pars clavicularis angelegt und von da breitet sich der Muskel nach abwärts aus. Diese Ausbreitung des Muskels kann aus irgendwelchen Gründen gehemmt werden, was das gelegentliche Fehlen der Pars abdominalis und sternocostalis ohne weiteres erklärt.

Bei herabhängendem Arm gibt es im Muskel absteigende, quere und aufsteigende Fasern. Bei abduziertem Arm ver¬laufen auch die absteigenden Fasern quer und ziehen den Arm nach vorn, eine Bewegung, die z. B. beim Schwimmen ausgeführt wird, weshalb der Pectoralis major bei Schwimmern besonders kräftig ausgebildet ist. Ist der Arm über die Horizontale erhoben, so wirken alle Teile des Muskels in gleichem Sinne: sie senken den Arm mit großer Kraft nach vorn, wie z. B. bei allen Hieb- und Schlagbewegungen. Sind beide Arme fixiert, so können die beiden großen Brustmuskeln den Körper nach oben ziehen (z. B. beim Klettern, Klimmzug u. a.). Dabei werden das Punctum fixum und das Punctum mobile vertauscht. Das gilt auch, wenn der Muskel bei fixierten Armen die Rippen nach oben zieht und so als Hilfsatemmuskel wirkt.

Der Deltoideus (Abb. 34, 41, 42) geht von drei Stellen des Schultergurteis aus und legt sich wie ein Mantel um das proximale Humerusende und den Proc. coracoideus so herum, daß man manche Teile des Muskels gar nicht oder nur in starker Verkürzung sieht, aus welcher Richtung man ihn auch betrachten mag. Löst man den Muskel ab und breitet ihn aus, so hat er eine dreieckige Form. Daher die Bezeichnung Deltamuskel. Die Spitze des Dreiecks liegt am Oberarm.

Der Deltoideus

echter Oberarm von lateral und dorsel

Die Muskelin des rechten Oberarms von vorn

Nach den Ursprungsstellen kann man an ihm drei Teile unterscheiden: Die Pars clavicularis entspringt von der Clavicula und zieht mit parallelen Faserzügen abwärts. Ihr vorderer Rand kann vom Pectoralis major durch eine Furche, Sulcus deltoideopectoralis, getrennt sein, die sich unterhalb des Schlüsselbeins zu einer dreieckigen Grube erweitern kann, Trigonum deltoideopectorale (Mohremieimsche Grube). Durch den Sulcus deltoideopectoralis zieht in der Regel eine Hautvene, die V. cephalica.

Die Pars acromialis ist kurzfaserig und durch eingelagerte Sehnenplatten mehrfach gefiedert. Sie ist ferner durch eine ganz besonders grobe Bündelung der Muskelfasern ausgezeichnet. Der dritte Teil des Muskels, Pars spinalis, der von der Spina scapulae entspringt, ist parallelfaserig und feingebündelt. Er benutzt nicht nur den Knochen, sondern auch noch die Fascia infraspinata zum Ursprung.

Der Deltamuskel ist anatomisch ein Muskel, aber funktionell kann man ihn wie auch den Trapezius in mehrere Teile zerlegen, die sich sogar wie Antagonisten zueinander verhalten können. Er ist an allen Bewegungen im Schultergelenk irgendwie beteiligt (s. Tabelle ).

Schultergelenk (Articulatio humeri)

Der Deltamuskel ist für den Zusammenhalt des Schulter-gelenkes der wichtigste Muskel. Lähmung und nachfolgende Atrophie führen zur Bildung eines Schlottergelenkes.

Der Latissimus dorsi (Abb. 34, 42, 43) ist von allen im Dienste der oberen Extremität stehenden Muskeln der, der sich am weitesten von ihr und der Schulter mit seinen Ursprüngen entfernt. Er greift weit am Rücken nach abwärts, ja sogar bis zum Becken hinunter. Der Fläche nach der größte Muskel, liegt er unmittelbar unter der Haut an der dorsalen und lateralen Fläche des Brustkorbes. Nur ein kleiner Teil seines oberen Randes wird vom Trapezius bedeckt. Nach oben sich verschmälernd, zieht er in enger Schraubenwindung um den M. teres major herum und befestigt sich an der Crisla tuberculi minoris.

Die Muskeln des rechten Oberarms von hinten

Der Muskel zieht den Arm nach hinten (,,Ausholen“ zu Wurf- und Stoßbewegungen), den erhobenen Arm nach unten. Ferner kann er den Arm einwärts drehen. Durch ein von ihm ausgeführtes gleichzeitiges Einwärtsdrehen und Rückwärtsziehen kann die Hand den Rücken und das Gesäß erreichen.

Deshalb gab ihm Andreas Vesalius, der Begründer, der menschlichen Anatomie, den Namen Anisealptor, was von Heister mit „Arskratzermäuslein“ verdeutscht wurde.

Bisweilen zieht von der Sehne des Latissimus dorsi ein kleines Muskelbündel zum Pectoralis major hinüber und überbrückt dabei die aus der Achselhöhle zum Oberarm ziehenden Gefäße und Nerven. Es wird als Langerscher oder muskulöser Achselbogen bezeichnet und ist wahrscheinlich ein Rest einer bei Tieren am Rumpf weitverbreiteten Hautmuskelschicht, Panniculus carnosus.

Der muskulöse Achselbogen kann auch praktische Bedeutung erlangen, wenn er in sehr seltenen Fällen die von ihm überbrückten Gefäße zusammendrückt und so Kreislaufstörungen am Arm hervorruft, die durch seine operative Durchtrennung leicht behoben werden können.

Der Teres major (Abb. 34, 41, 42, 43) bildet am Rücken oberhalb des unteren Schulterblattwinkels einen rundlichen Wulst. Verschränkt man beide Arme auf dem Rücken, so ist er besonders gut zu sehen. Man kann ihn als den Brudermuskel desLatissimus bezeichnen, da er gleichen Ansatz, gleiche Innervation und Funktion besitzt.

Der M. supraspinatus (Abb. 34, 43) füllt die Fossa supraspinata aus und benutzt sie sowie die ihn bedeckende Fascia supraspinata zum Ursprung. Seine kräftige Endsehne zieht über den oberen Teil der Schultergelenkkapsel hinweg, verschmilzt dabei mit ihr und befestigt sich an der oberen Facette des Tuberculum majus. Der Muskel abduziert den Arm. Bei Lähmung des Deltamuskels kann er stellvertretend für dessen Pars acromialis wirken.

Der M. infraspinatus (Abb. 34, 41, 43) füllt die gleichnamige Grube aus. Sein mittlerer Teil ist kurzfaserig und gefiedert, der obere und untere Teil sind parallelfaserig. Er wird von einer sehr derben Fascia infraspinata bedeckt, die nicht nur ihm, sondern auch der Pars spinalis des Deltamuskels zum Ursprung dient. Seine Sehne bedeckt den dorsalen Teil der Schultergelenkkapsel, verschmilzt zum Teil mit ihr und befestigt sich an der mittleren Facette des Tuberculum majus humeri. Er wirkt als Außenrotator.

Der Teres minor (Abb.  34, 43) ist ein schmaler Muskel, der entweder mit seinem Nachbarn, dem M. infraspinatus, verwachsen oder durch ein bindegewebiges Septum von ihm getrennt ist. Seine Sehne verhält sich zum Schultergelenk wie der vorige und befestigt sich an der unteren Facette des Tuberculum majus. Er ist ebenfalls ein Außenrotator.

Der Subscapularis (Abb. 42) bildet ein Muskelpolster für die Scapula an ihrer den Rippen zugekehrten Fläche. Sein innerer Aufbau zeigt eine mehrfache Fiederung: kurze Muskelfasern entspringen von Sehnenplatten im Innern des Muskels, die sich an leichten leistenartigen Erhebungen der Facies costalis, den Lineae musculares, befestigen. Seine kräftige Endsehne verschmilzt mit der vorderen Wand der Schultergelenkkapsel und befestigt sich am Tuberculum minus humeri. Der Muskel wirkt innenrotierend.

Der Coracobrachialis (Abb. 42) entspringt zusammen mit dem kurzen Kopf des M. biceps brachii von der Spitze des Proc. coracoideus und ist eine Strecke weit mit diesem Muskel verwachsen. Seine Ansatzstelle liegt am Humerus gegenüber dem Deltamuskelansatz, distal von der Crista tuberculi minoris. Er kann den herabhängenden Arm nach innen drehen und abduzieren. Sein Muskelbauch wird von einem Nerven, dem N. musculocutaneus, schräg durchbohrt.

Die Schleimbeutel in der Umgebung des Schultergelenkes
1.    Bursa subacromialis.
2.    ,,    subdeltoidea.
3.    ,,    m.    subscapularis subtendinea.

Dieser Schleimbeutel liegt an der Wurzel des Proc. coracoideus und unter der Sehne des M. subscapularis und steht durch eine so weite Öffnung mit der Gelenkhöhle in Verbindung, daß er als Ausbuchtung des Gelenkes,

Recessus ventralis, erscheinen kann.

4.    Bursa m. infraspinati subtendinea.
5.    ,,    m.    teretis majoris    subtendinea.
6.    ,,    m.    latissimi dorsi    subtendinea.
7.    subcutanea acromialis.

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