Entwicklung und Wachstum der Knochen

Das Ausgangsmaterial für die Knochenbildung ist das embryonale Bindegewebe oder Mesenchym. Von ihm aus gibt es zwei Wege zum Knochen: einen unmittelbaren, der zur Bildung der Bindegewebsknochen (Schlüsselbein, Schädelknochen, besonders die des Gesichtsschädels und des Schädeldaches) und einen mittelbaren, der über den Knorpel zum Knochen führt.

Embryonales Bindegewebe

Die meisten Knochen unseres Körpers mit Ausnahme der eben erwähnten gehen den mittelbaren Weg oder richtiger Umweg. Sie treten zunächst als knorpelige Skelettstücke auf. die gleichsam eine plumpe, noch nicht völlig ausmodellierte und natürlich stark verkleinerte Gußform der späteren Knochen darstellen. Bei dieser Art der Knochenbildung geht das Knorpelgewebe zugrunde und wird gleichzeitig durch Knochengewebe ersetzt. Deshalb nennt man die so entstandenen Knochen Ersatzknochen.

Die Verknöcherung oder Ossifikation der Ersatzknochen spielt sich auf zweierlei Weise ab, als perichondrale und enchondrale Ossifikation. Letztere ist im allgemeinen für die kurzen Knochen kennzeichnend, während bei den langen beide Arten der Ossifikation ineinander greifen. Wir wollen die Ossifikation eines langen Röhrenknochens verfolgen, die deswegen von besonderer Wichtigkeit ist, weil sie eng mit dem Wachstum dieser Knochen verknüpft ist.

Das knorpelige Skelettstück ist von einer bindegewebigen Haut, der Knorpelhaut oder Perichondrium (griech. peri = um, herum; chondros = Knorpel) umgeben (s. Abb. 7 B, ). Zu einem bestimmten Zeitpunkt beginnen die im Perichondrium vorhandenen Knochenbildner oder Osteoblasten Knochengewebe aufzubauen, und zwar zuerst im Mittelstück. Diese perichondrale Knochensubstanz liegt dem knorpeligen Mittelstück außen auf und bildet einen zunächst dünnen Knochenmantel um das Mittelstück, der allmählich durch weitere Auflagerung (Apposition) von neuer Knochensubstanz dicker wird (Abb. 6).

Halbschematische Darstellung der Knochenentwicklung (nach CORNING). Punktiert: enchondral entstehender Knochen. Schraffiert: perichondral entstehender Knochen. Weiß: Knorpel. Schwarz: Markhöhle.

Auch im Innern des Mittelstückes kommt es unter Auflösung des Knorpelgewebes zur Knochenbildung dadurch, daß von der Knorpelhaut Gefäße hineinwachsen und Osteoblasten mitschleppen. Der so entstehende Knochen ist enchondraler Knochen. In der gleichen Weise kommt es dann auch an den Gelenkenden des knorpeligen Skelettstückes zu einer inneren oder enchondralen Knochenbildung. Hier nimmt die Stelle der Ossifikation eine zentrale Lage ein und dehnt sich von da nach außen zu aus. Diese Stellen werden als Knochenkerne oder Ossifikationspunkte bezeichnet (s. Abb. 6). Aber nicht das ganze Gelenkende verknöchert. An zwei Stellen bleibt der Knorpel erhalten: einmal an den Gelenkflächen als Gelenkknorpel und zweitens an der Grenze von Mittelstück und Gelenkende. An letzterer Stelle bleibt zunächst eine dünne Knorpelscheibe, die Epiphysenscheibe, übrig. Da wir an den langen Knochen in der Regel zwei Gelenkenden haben, so gibt es auch zwei Epiphysenscheiben: eine proximale und eine distale.

Unterwirft man einen jungen Knochen, an dem alles bis auf die beiden Epiphysenscheiben verknöchert ist, der Maceration, so zerfällt er in drei Teile: ein langes Mittelstück, die Diaphyse, und zwei ganz kurze Endstücke oder Epiphysen.

Das Erhaltenbleiben der knorpeligen Epiphysenscheiben hat folgenden Sinn: Das Knorpelgewebe kann sich leichter vermehren und wachsen als das Knochengewebe. Die Epiphysenscheiben bleiben aber immer gleich dick, weil von beiden Seiten her dauernd überschüssiges Knorpelgewebe abgebaut und durch Knochengewebe ersetzt wird. Die Epiphysenscheiben stellen also indirekte Wachstumszentren des jungen Knochens dar. Sie gewährleisten das Längenwachstum der Knochen. So lange wie sie vorhanden sind, wachsen vor allem die Knochen der Extremitäten in die Länge und damit auch der ganze Mensch. Schließlich verknöchern auch sie und damit hört das Längenwachstum auf. Erfolgt diese Verknöcherung der Epiphysenscheiben vorzeitig, so kommt es zum epiphysären Zwergwuchs.

Das Dickenwachstum der Knochen geht so vor sich, daß vom Periost des jungen Knochens außen Knochensubstanz aufgelagert und innen durch besondere Zellen, die Osteoklasten, abgebaut wird. Dadurch wird Material gespart und die Markhöhle vergrößert.

Die feineren histologischen Vorgänge bei der Ossifikation müssen in den Lehrbüchern der Histologie studiert werden.

Beim reifen Neugeborenen sind die Mittelstücke aller langen Knochen verknöchert, auch der größte Teil der Schädelknochen ist bereits gebildet. Von den kurzen Knochen besitzen einen Knochenkern: Wirbelkörper, Sprungbein (Talus) und Fersenbein (Calcaneus); in der Handwurzel dagegen fehlen sie in der Regel noch. Die distale Epiphyse des Oberschenkelheins (Femur) soll als Zeichen der Reife einen erbsengroßen Knochenkern besitzen. In den ersten 6 Lebensjahren treten die Knochenkerne in den übrigen Epiphysen und kurzen Knochen auf. Dann steht die Ossifikation still bis zum 9. Jahr (beim Mädchen) oder 11. Jahr (beim Knaben). Von da an folgt ein neuer Schub von Knochenkernen, der vor allem zur Bildung der Apophysen ( = sekundäre Epiphy sen) und damit zur endgültigen Ausmodellierung der Knochen führt. Im 15.—17. Lebensjahr beginnt die Verknöcherung oder Synostosierung der Epiphysenscheiben (Einfluß der Keimdrüsen!), wobei das weibliche Geschlecht wegen seiner früheren Geschlechtsreife dem männlichen in der Regel um 2—3 Jahre voraus ist. Im 20. Jahr bei der Frau, im 23. Jahr beim Mann ist in der Regel die Knochenbildung und damit das Längenwachstum beendet.

Категорія: Einführung in die Anatomie, Bewegungsapparat |
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