Zwischen den beiden Unterarmknochen Radius und Ulna sind noch gelenkige Verbindungen vorhanden und damit Bewegungen möglich, die sich im Bereich des Unterarmes wenig bemerkbar machen, dagegen sehr deutlich durch die vom Radius getragene Hand angezeigt werden. Wir können die Hand in eine Stellung bringen, bei der die Hohlhand nach vorne bzw. nach oben gerichtet ist. Diese Bewegung wird als Supination, die entgegengesetzte Bewegung als Pronation ) bezeichnet ( Abb. 17). Diese Bewegungen gehen in zwei anatomisch vollkommen getrennten, funktionell aber eine Einheit bildenden Gelenken, dem proximalen und distalen Radioulnargelenk, vor sich, und zwar so, daß der Radius die Drehbewegung ausführt, die Ulna dagegen stillsteht. In der Supinationsstellung der Hand stehen beide Unterarmknochen parallel, in der Pronationsstellung überkreuzt (Abb. 17).
Das proximale Radioulnargelenk, Articulatio radioulnaris proximalis, ist ein Teilgelenk des Ellbogengelenkes. Die artikulierenden Flächen dieses Gelenkes sind die Incisura radialis ulnae und die Circumferentia articularis radii, die beide mit Gelenkknorpel bedeckt sind. Um die Circumferentia articularis des Radius schlingt sich das Ringband, Lig. anulare radii, das sich am palmaren und dorsalen Rand der Incisura radialis ulnae befestigt und an der Innenseite oft mit einer dünnen Knorpelschicht bedeckt ist. Bei den Pro- und Supinationsbewegungen dreht sich der Radius in dem osteofibrösen Ring, der von der Incisura radialis ulnae und dem Lig. anulare gebildet wird. Die Fovea capitis des Radius dreht sich dabei auf dem Capitulum humeri. Das distale Radioulnargelenk, Articulatio radioulnaris distalis (Abb.47), ist ein selbständiges Gelenk und liegt am distalen Ende der beiden Unterarmknochen. Das distale Ende des Radius ist breit und dick, besitzt einen kurzen stumpfen Vorsprung, Processus styloideus, und zwei Gelenkflächen: eine distale, Facies articularis carpea, und eine seitliche, Incisura ulnaris. Das distale Ende der Ulna ist rundlich und dünn und endet mit einer leichten Auftreibung, dem Caput ulnae, und einem kleinen Fortsatz, Processus styloideus. Auch die Ulna trägt an diesem Ende zwei Gelenkflächen, eine distale, die gegen die Hand gerichtet ist, und eine seitliche, Circumferentia articularis, die gegen den Radius gerichtet ist. Die überknorpelten Gelenkflächen des distalen Radioulnargelenkes sind die Circumferentia articularis ulnae und die Incisura ulnaris radii, die von einer schlaffen und weiten Gelenkkapsel umschlossen werden, die proximalwärts eine Ausbuchtung, Recessus sacciformis, aufweist. Vor der distalen überknorpelten Fläche des Caput ulnae liegt eine dreieckige faserknorpelige Platte, Discus articularis, die dieses Gelenk vom proximalen Handgelenk, Articulatio radiocarpea, trennt. Zwischen den beiden Unterarmknochen ist eine aus straffem Bindegewebe aufgebaute Haut ausgespannt, Membrana interossea, die sich an dem Margo interosseus beider Knochen befestigt. Ein besonderer Verbindungsstrang der beiden Knochen ist die Schrägseite, Chorda obliqua (Abb. 38), die am proximalen Rande der Membrana interossea von der Tuberositas ulnae schräg distalwärts zum Radius zieht und hemmend auf die Supination wirkt.
Der Pronator teres (Abb. 42, 50, 52) entspringt mit einem oberflächlichen Kopf, Caput humerale, vom Epicondylus medialis humeri und mit einem tiefen Kopf, Caput ulnare, vom Processus coronoideus ulnae. Der Muskel zieht schräg nach abwärts zum Radius und setzt ungefähr in der Mitte dieses Knochens an seiner lateralen und dorsalen Fläche an. Er gehört zur oberflächlichen Schicht der Beugemuskeln des Unterarmes und ist am humeralen Ursprung mit diesen verwachsen. Zwischen seinen beiden Köpfen zieht ein Nerv (N. medianus) hindurch. Der Muskel ist nach seiner Form und seiner Funktion benannt.
Der Pronator quadratus (Abb. 51, 58) ist ein viereckiger, platter Muskel, der am distalen Ende der beiden Unterarmknochen von der palmaren Fläche der Ulna zur gleichen Fläche des Radius zieht. Er gehört zur tiefen Schicht der Muskeln an der palmaren Seite des Unterarmes und ist ebenfalls nach Funktion und Form benannt.
Der Supinator (Abb. 51) liegt von allen Unterarmmuskeln am verborgensten. Er entspringt von einer Leiste am proximalen Ende der Facies posterior ulnae, Crista m. supinatoris, legt sich schalen- oder mantelförmig um das proximale Ende des Radius und setzt an diesem Knochen von der Tuberositas radii bis zum Ansatz des Pronator teres an. Der Muskel wird von einem Nerven durchbohrt (Ramus profundus n. radialis). In der Pronationsstellung sind Ursprung und Ansatz dieses Muskels am weitesten voneinander entfernt, so daß er von dieser Stellung aus den Radius in die Supination sstellung zurückziehen kann. Stärker supinierend als der Supinator wirkt der Biceps brachii dessen Shne bei der Pronation um den Radius herumgewickelt wird. Zieht er sich bei Pronationsstellung des Radius zusammen, so wird er den Radius in die Supinationsstellung ziehen, wobei sich seine Sehne vom Radius abwickelt (s. Abb. 18). Da die Bicepssehne bei diesen Bewegungen nicht nur am Radius zieht, sondern auch gegen den Knochen drückt, ist zum Schutz des Knochens zwischen Sehne und Knochen ein Schleimbeutel, Bursa bicipitoradialis, eingelagert.
Auch der Brachioradialis kann von der Pronationsstellung aus supinierend wirken, weswegen er früher auch als Supinator longus bezeichnet wurde. | |
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Пошарова топографія. Шкіра підошвової поверхні стопи товста та міцно зрощена з підлеглим підошвовим апоневрозом (aponeurosis plantaris) за допомогою великої кількості сполучнотканинних перегородок, які пронизують підшкірну жирову клітковину. Підшкірна жирова клітковина добре розвинена в ділянці п'яткового горба і головок плеснових кісток, де вона виконує роль амортизатора. Завдяки її вираженій комірковій будові нагнійні проц... Читати далі... |