Der Schultergürtel

Die Knochen des Schultergürtels sind das Schulterblatt und das Schlüsselbein. Betrachtet man diese beiden Knochen in ihrer natürlichen Lage auf beiden Seiten am Skelett, so bilden sie zusammen einen unvollständigen knöchernen Ring oder Gürtel, den Schultergürtel, der vorn und hinten offen ist. Seine vordere Öffnung wird durch den Handgriff des Brustbeins ausgefüllt, während die hintere Öffnung, die zwischen den inneren Rändern beider Schulterblätter liegt, unausgefüllt bleibt (Abb. 25 u. 28).

Männlicher skelett von vorn

Männlicher skelett von hinten

Das Schlüsselbein, Clavicula (lat. clavis = Schlüssel; griech. kleis, Gen. Meidos) (Abb. S. 30a, 30b, 30 c), ist ein leicht S-förmig gekrümmter Knochen, dessen inneres rundliches Ende, Extremitas sternalis, mit dem Brustbein, Sternum, dessen äußeres abgeflachtes Ende, Extremitas acromialis, mit der Schulterhöhe, Acromion, in gelenkiger Verbindung steht. Seine kaudale Fläche ist gekennzeichnet durch die Ansatzstellen zweier Bänder, des Ligamentum costoclaviculare an der Extremitas sternalis und des Lig. coracoclaviculare an der Extremitas acromialis.

Linkes Schulterblatt von lateral

Der Knochen liegt unter der Haut und ist deswegen beim Lebenden leicht sicht- und tastbar. Er bildet die Grenzmarke zwischen Hals und Brust und nimmt bei herabhängendem Arm eine fast horizontale Stellung ein. Das Schlüsselbein entwickelt sich zum größten Teil als Bindegewebsknochen, wie die Deckknochen des Schädels. So erklärt es sich leicht, daß angeborene Mangelbildung dieser Knochen mit einem mehr oder minder vollständigen Fehlen der Clavicula vergesellschaftet sein kann (Craniocleidodysostosis).

Das Schulterblatt, Scapula (Abb. S. 29a, 29b u. 30a, 30b, 30 c), ist ein breiter, flacher Knochen von dreieckiger Grundform, der seine vordere, leicht ausgehöhlte Fläche den Rippen zukehrt, Facies costalis, während die Gegenfläche, Facies dorsalis, dem Rücken zugewendet ist. Zufolge seiner Dreiecksgestalt besitzt das Schulterblatt drei Ecken: Angulus superior, inferior und lateralis, und drei Ränder: Margo superior, lateralis und medialis.

Rechtes Schulterblatt

An der Facies dorsalis des Schulterblattes werden durch einen schräg von innen nach außen und oben verlaufenden Fortsatz, die Schulterblattgräte, Spina scapulae, zwei Gruben, Fossa supraspinata und Fossa infraspinata, gebildet. Die Spina scapulae läuft, sich verbreiternd und abplattend, in die Schulterhöhe, Acromion, aus, die dachartig das Schultergelenk überragt.

Am oberen Rand des Schulterblattes ist ein Einschnitt, Incisura scapulae, vorhanden, der von einem Band, Ligamentum transversum scapulae, überbrückt wird, das gelegentlich verknöchern und auf diese Weise aus dem Einschnitt ein Loch bilden kann. Vom oberen Rand, dicht neben der äußeren Ecke, Angulus lateralis, springt ein Fortsatz, der einem leicht gebogenen kleinen Finger ähnelt, nach oben und außen vor, der Rabenschnabelfortsatz, Processus coracoideus.

Im Bereich des Schultergürtels gibt es auf jeder Seite zwei Gelenke, ein inneres zwischen Brustbein und Schlüsselbein, und ein äußeres, das zwischen den beiden Knochen des Schultergürtels, Scapula und Clavicula liegt (Abb. 32).

Die Bänder und Gelenke des Schultergürtels von vorne

Das innere Schlüsselbeingelenk, Articulatio sternoclavicularis

In diesem Gelenk erfolgen im wesentlichen die Bewegungen des Schultergürtels gegen den Rumpf. Man kann die Schulter nach oben, nach vorn, nach hinten und auch ein wenig nach unten ziehen. Kombiniert man diese Bewegungen miteinander, so führt die Schulter eine kreisende Bewegung aus, wobei das äußere Ende der Clavicula bzw. das Acromion ein Oval von etwa 10 cm Höhe und 12 cm Breite beschreibt (s. Abb. 13).

Bewegungsraum des Sternoclaviculargelenkes. Die innere Ellipse entspricht der Extremitas acromialis des rechten Schlüsselbeins in Ruhestellung. Die Pfeile veranschaulichen die Kraftlinien der auf dieses Gelenk einwirkenden Muskeln, ihre Wegstrecke innerhalb der äußeren, punktierten Ellipse entspricht dem Bewegungsumfang.

Die Gelenkkörper dieses Gelenkes werden gebildet von dem verdickten sternalen Ende der Clavicula mit einer von Faserknorpel überzogenen Gelenkfläche, Facies articularis sternalis, und von einer bisweilen sattelförmigen Incisura clavicularis am Brustbein. Zwischen die beiden Gelenkflächen schiebt sich eine Gelenkscheibe, Discus articularis, so ein, daß die Gelenkhöhle durch sie vollkommen in eine äußere und innere spaltförmige Abteilung getrennt wird. Die Gelenkkapsel ist weit und wird an der kranialen, ventralen und dorsalen Seite durch Bandzüge, Lig. sternoclaviculare, verstärkt. Als weitere, auf das Gelenk hemmend wirkende Bänder sind noch zu nennen: das Lig. costoclaviculare, das vom Knorpel der 1. Rippe zur Unterseite der Extremitas sternalis claviculae zieht, und das Lig. interclaviculare, ein schwaches Band, das quer durch die Fossa jugularis von einem Schlüsselbein zum anderen zieht.

Das äußere Schlüsselbeingelenk, Articulatio acromioclavicularis

Am acromialen Ende der Clavicula liegt eine kleine, eiförmige, leicht konvexe Gelenkfläche, Facies articularis acromialis claviculae, die in eine ähnlich gestaltete, leicht konkave Pfanne am Acromion, Facies articularis acromii, hineinpaßt. Die Gelenkkapsel dieses Gelenkes wird durch ein Band, Lig. acromioclaviculare (Abb. 32) verstärkt. Auch in diesem Gelenk kann bisweilen ein Discus articularis Vorkommen.

Auch dieses Gelenk ist funktionell ein Kugelgelenk, dessen Bewegungsumfang jedoch geringer ist als derjenige des inneren Schlüsselbeingelenks. Die meisten Bewegungen werden im inneren und äußeren Schlüsselbeingelenk gemeinsam ausgeführt.

Zwischen Scapula und Clavicula spannt sich noch ein weiteres, kräftiges Band aus, das Lig. coracoclaviculare (Abb. 32). Es entspringt am Knie des Proc. coracoideus und heftet sich an der Unterseite der Clavicula an. An diesem Band lassen sich sehr deutlich zwei Teile unterscheiden: ein medial gelegener kegelförmiger Teil, mit der Kegelspitze am Proc. coracoideus, Lig. conoideum, und ein lateraler vierseitiger Teil, Lig. trapezoideum.

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