Der Daumen nimmt eine Sonderstellung unter den fünf Fingern der Hand ein dadurch, daß er aus der Ebene der übrigen Finger herausgerückt und diesen gegenübergestellt werden kann (Opponierbarkeit). Dadurch ist der Daumen der eine Zweig der Greifzange Hand, der andere wird von den übrigen Fingern gebildet. Man hat den Daumen sehr richtig und treffend als Gegenhand oder anticheir bezeichnet. Die Wirkung der Hand als Greifzange wird selbstverständlich sehr stark beeinträchtigt, wenn der eine Zweig = Daumen fehlt. Deshalb wird bei Verlust des Daumens die Erwerbsunfähigkeit mit ca. 25% bewertet und dem Verlust eines Auges gleichgesetzt. Die biologisch so wichtige Oppositionsfähigkeit des Daumens kommt daher, daß sein Mittelhandknochen mit der Handwurzel nicht wie bei den übrigen Fingern straff, sondern in dem Saitelgelenk der Art. carpometacarvea pollicis frei beweglich verbunden ist. Außerdem‘besitzt der Daumen noch ein Grund- und ein Endgelenk. Beide sind in ihrem Bau und ihrer Funktion nicht wesentlich verschieden von den entsprechenden Gelenken der anderen Finger. Muskeln des Daumens A. Lange Muskeln: 1. M. flexor pollicis longus, langer Daumenbeuger U: Caput radiale: Palmare Fläche des Radius und Membrana interossea Caput humerale (unbeständig): Epicondylus humeri medialis A: Endphalanx des Daumens N: N. medianus 2. M. extensor pollicis longus, langer Daumenstrecker U: Facies posterior ulnae und Membrana interossea A: Endphalanx des Daumens N: N. radialis 3. M. extensor pollicis brevis, kurzer Daumenstrecker U: Radius und Membrana interossea A: Grundphalanx des Daumens N: N. radialis 4. M. abductor pollicis longus, langer Daumenabzieher U: I acies posterior von Ulna und Radius, Membrana interossea A: Basis des Os metacarpale I N: N. radialis B. Kurze Muskeln: 5. M. adductor pollicis, Daumenanzieher U: Caput obliqum: Basis der Ossa metacarpalia II und III, Capitatum Caput transversum: Palmare Fläche des Os metacarpale III, Capita der Ossa metacarpalia II, III A: Ulnares Sesambein und Kapsel der Art. metacarpophalangea I, Basis der Urundphalanx N: N. ulnaris 6. M. opponens pollicis, Daumengegensteller U: Lig. carpi transversum, Tuberculum ossis trapezii A: Radiale Seite des Os metacarpale I N: N. medianus 7. M. flexor pollicis brevis, kurzer Daumenbeuger U: Caput superficiale: Lig. carpi transversum Caput profundum: Trapezium und Trapezoideum, Capitatum Basis ossis metacarpalis I A: Radiales Sesambein der Art. metacarpophalangea I N: N. medianus (Caput superficiale) N: N. ulnaris (Caput profundum) 8. M. abductor pollicis brevis, kurzer Daumenabzieher U: Lig. carpi transversum, Tuberculum ossis scaphoidei A: Radiales Sesambein, Basis der Grundphalanx N: N. medianus Nicht weniger als acht Muskeln wirken auf den Daumen ein. Sie bestehen zur Hälfte aus langen Muskeln, die am Unterarm liegen, zur anderen Hälfte aus kurzen Muskeln, die an der Hand liegen und hier in ihrer Gesamtheit den Daumenballen oder Thenar bilden. Alle Muskeln des Daumens sind nach ihrer Funktion benannt, wobei allerdings zu berücksichtigen ist, daß diese Bezeichnung im einzelnen Falle nicht immer ganz richtig ist und die funktionelle Bedeutung nicht vollständig widerspiegelt. Der Flexor pollicis longus (Abb. 50, 57) liegt in der tiefen Schicht der Beugermuskeln neben dem Flexor dig. profundus. Im proximalen Teil wird er von dem Caput radiale des oberflächlichen Fingerbeugers überlagert. Seine Sehne zieht zusammen mit den acht Fingerbeugersehnen durch den Canalis carpi, liegt dann zwischen den beiden Köpfchen des kurzen Daumenbeugers und setzt an der Basis der Daumenendphalanx an. Der Extensor pollicis longus (Abb. 52, 55) gehört zur tiefen Schicht der Streckmuskeln am Unterarm. Er entspringt hauptsächlich von der Ulna. Seine Sehne zieht schräg radialwärts absteigend durch das 3. Fach unter dem Retinacu¬lum extensorum hindurch, überkreuzt distal davon die Sehnen des Extensor carpi radialis longus und brevis und setzt sich bis zur Endphalanx des Daumens fort. Nach ihrem Durchtritt springt die Sehne bei Streckung unter dem Retinaculum extensorum und Abduktion des Daumens deutlich unter der Haut vor. Sie bildet die ulnare Begrenzung einer bei der erwähnten Bewegung des Daumens auftretenden grubenförmigen Vertiefung (Fossa radialis oder Tabatière), die nach der radialen Seite von den Sehnen der beiden folgenden Muskeln begrenzt wird. In der Tiefe dieser Grube kann man den Puls der Arteria radialis fühlen.
Der Extensor pollicis brevis und der Abductor pollicis longus (Abb. 52, 53, 55) bilden ein nebeneinanderliegendes Muskelpaar, das ebenfalls zur tiefen Schicht der Streckmuskeln des Unterarmes gehört. Die distalen Teile ihrer Muskelbäuche kommen zwischen dem Extensor digitorum [communis] und den Sehnen der Extensores carpi radiales an die Oberfläche, die Sehnen der beiden letzteren Muskeln überkreuzend. Die Sehnen dieser beiden Daumenmuskeln ziehen durch das l.Fach unter dem Retinaculum extensorum hindurch. Während die Sehne des Abduktors schon an der Basis des Os metacarpale I endet, zieht die Sehne des Extensor pollicis brevis noch bis zur Grundphalanx des Daumens weiter. Die Ursprungs- und Ansatzverhältnisse der kurzen Daumenmuskeln sind aus der Übersichtstabelle zu ersehen. Was die Lage dieser Muskeln am Daumenballen anbelangt, so liegen oberflächlich und ohne weiteres nach Abpräparation der Haut sichtbar der Abductor brevis, der oberflächliche Kopf des Flexor brevis und der quere Kopf des Adduktors. Den Opponens, den tiefen Kopf des Flexor brevis sowie das Caput obliquum, des Adduktors kann man erst nach Ablösung des kurzen Abduktors und des oberflächlichen Kopfes des Flexor brevis in ganzer Ausdehnung übersehen (s. Abb. 58). Alle diese kurzen Muskeln des Daumens sind mehr oder weniger an der Hauptbewegung des Daumens, der Opposition, beteiligt (s. Abb. 23).
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Пошарова топографія. Шкіра підошвової поверхні стопи товста та міцно зрощена з підлеглим підошвовим апоневрозом (aponeurosis plantaris) за допомогою великої кількості сполучнотканинних перегородок, які пронизують підшкірну жирову клітковину. Підшкірна жирова клітковина добре розвинена в ділянці п'яткового горба і головок плеснових кісток, де вона виконує роль амортизатора. Завдяки її вираженій комірковій будові нагнійні проц... Читати далі... |