Das obere Sprunggelenk, Articulatio talocruralis

Bewegungen: Im oberen Sprunggelenk können wir entweder den Fuß gegen den Unterschenkel (Spielbein) oder den Unterschenkel gegen den Fuß (Standbein) bewegen. Diese Bewegungen erfolgen wie die Drehbewegungen eines zweiarmigen Hebels, dessen Drehpunkt im oberen Sprunggelenk liegt. Die beiden Hebelarme sind verschieden lang. Der längere Hebelarm wird vom Vorderfuß, der kürzere von der Ferse gebildet. Bewegt sich der Vorderfuß nach oben, so geht die Ferse nach unten und umgekehrt. Im oberen Sprunggelenk können wir nur Bewegungen in einer Ebene und um eine (quere) Achse ausführen. Es ist also ein reines Scharniergelenk. Um das Ausmaß der Bewegungen festzulegen, gehen wir von der Normalstellung aus, bei der Fuß und Unterschenkel im rechten Winkel zueinander stehen. Die Bewegung des Vorderfußes nach oben wird Dorsalflexion, nach unten Plantarflexion genannt. Das Ausmaß dieser Bewegungen unterliegt starken individuellen Schwankungen (Spitzenstand der Balettänzerinnen!).

Wird der Fuß im oberen Sprunggelenk in maximaler Dorsalflexion fixiert, so spricht man von einem Pes calcaneus. Die Fixationsstellung bei maximaler Plantarflexion nennt man Spitzfuß, Pes equinus (s. Abb. 94).

Die Fixationsstellung bei maximaler Plantarflexion nennt man Spitzfuß

AmAufbau des oberen Sprunggelenkes beteiligen sich die distalen Enden der beiden Unterschenkelknochen, Tibia und Fibula,sowie ein Fußwurzelknochen, das Talus.

Im Vergleich zum Schaft ist das distale Ende der Tibia (Abb. 119) verdickt und läuft an seiner Innenseite in einen kräftigen Fortsatz, den inneren Knöchel, Malleolus medialis, aus. Das distale Endstück der Tibia besitzt eine viereckige Gelenkfläche, Facies articularis inferior, die sich als Facies articularis malleolaris auf die laterale Fläche des Malleolus medialis fortsetzt. An der lateralen Fläche des distalen Endes ist eine leichte Aushöhlung, Incisura fibularis, für die Anlagerung der Fibula vorhanden.

Die rechten Unterschenkelknochen

Das Wadenbein, Fibula, liegt lateral von der Tibia und ist wesentlich dünner als diese. Das proximale Ende ist verdickt zum Wadenbeinköpfchen, Caput fibulae, und trägt eine kleine ovale Gelenkfläche für die Verbindung mit dem Condylus lateralis der Tibia. Die Gelenkkapsel dieses Gelenkes, Articulatio tibiofibularis, ist vorne und hinten durch Bänder, Ligg. capitis fibulae, verstärkt. Nennenswerte Bewegungen finden in diesem Gelenk nicht statt. Der Schaft der Fibula hat drei Kanten: Margo anterior, posterior und interosseus. Am Margo interosseus befestigt sich die Membrana interossea, die zwischen Fibula und Tibia ausgespannt ist. Das distale Ende der Fibula ist zum äußeren Knöchel, Malleolus lateralis, verdickt, der weiter nach abwärts reicht als der Malleolus medialis. An der tibialen Fläche dieses Malleolus liegt eine Gelenkfläche, Facies articularis malleoli, die sich an das Sprungbein anlagert.

Das Sprungbein, Talus (Abb. 126, 127), gehört zu den Fußwurzelknochen. Man unterscheidet an ihm einen Kopf, Caput, Hals, Collum, und Körper, Corpus. Letzterer trägt an seiner oberen Fläche die Rolle, Trochlea, die die Gelenkflächen für die beiden Unterschenkelknochen, eine obere und zwei seitliche, aufweist. Die obere Gelenkfläche, Facies superior, ist in sagittaler Richtung konvex, in querer Richtung leicht konkav und vorne breiter als hinten. Sie gelenkt mit der Facies articularis inferior der Tibia. Die beiden seitlichen Gelenkflächen stehen mit den entsprechenden Gelenkflächen an den Malleolen in Verbindung. Tibia und Fibula umfassen mit ihren Malleolen die Talusrolle wie eine Zange oder Klammer (sogenannte Malleolengabel).

Skelett des rechten Fußes von dorsal

Skelett des rechten Fußes von medial

Die Gelenkkapsel des oberen Sprunggelenkes ist vorne und hinten schlaff und dünn, an den Seiten durch Bänder verstärkt.

Als Scharniergelenk besitzt das obere Sprunggelenk Seitenbänder, Ligg. collateralia, die aber bei diesem Gelenk die Besonderheit aufweisen, daß sie fächerartig in mehrere Züge aufgespalten sind, die sich an verschiedenen Stellen der Fußwurzel befestigen. Auf diese Weise ist immer, in welcher Stellung sich auch Unterschenkel und Fuß zueinander befinden mögen, ein Band gespannt und sichert das Gelenk.

Das äußere oder fibulare Seitenband (Abb. 95) ist in drei Bänder üufgespalten: 1. Lig. fibulotalare anterius. 2. big. fibulocalcaneare, 3. Lig. fibulotalare posterius.

Die fibularen Seitenbänder

Das innere oder tibiale Seitenband (Abb. 96) ist einheitlicher, bildet eine dreieckige Platte, das Deltaband, Lig. deltoideum. Aber auch an diesem Band lassen sich drei Teilzüge unterscheiden: Pars tibionavicularis, tibiocalcanearis und tibiotalaris anterior und posterior.

Die tibialen Seitenbänder
 

Категорія: Einführung in die Anatomie, Bewegungsapparat |
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