Das Becken als Ganzes

Das Becken wird durch eine Grenzlinie, Linea terminalis [früher: Linea innominata] (Abb. 106, 107), die vom Promontorium als Linea arcuata des Darmbeines und dann als Pecten ossis pubis zur Symphyse verläuft, in zwei Abschnitte, das große und das kleine Becken, Pelvis major und minor, geteilt.

Weibliches und Männliches Becken

Rechte Beckenhälfte

Das große Becken ist nur dorsal und seitlich von Knochen umschlossen. Ventral ist eine große Lücke in der Wand vorhanden. Nach dem mit einem solchen Ausschnitt versehenen Rasierbecken des Mittelalters hat Andreas Vesalius diesen Abschnitt unseres Knochengerüstes benannt. Das kleine Becken ist vollständiger von Knochen oder starken Bändern begrenzt und wesentlich enger als das große Becken. An ihm unterscheidet man den Beckeneingang, Apertura pelvis superior [Aditus pelvis], und den Beckenausgang, Apertura pelvis inferior [Exitus pelvis]. Zwischen den beiden liegt die eigentliche Beckenhöhle, an der noch eine Beckenweite und Beckenenge unterschieden werden. Die Ebene des Beckeneinganges steht beim aufrechtstehenden Menschen nicht horizontal, sondern bildet mit der Horizontalen einen Winkel von 50 bis 70°: Beckenneigung, Inclinatio pelvis. Bei dieser Stellung des Beckens liegen die beiden vorderen Darmbeinstachel und die Symphyse in einer Frontalebene (vgl. Abb. 103, 107).

Rechtes Huftbein

An keinem anderen Teil unseres Knochengerüstes prägen sich die Geschlechtsunterschiede so deutlich aus wie beim Becken. Das nimmt nicht wunder, wenn man daran denkt, daß die Form und die Ausmaße des weiblichen Beckens so beschaffen sein müssen, daß während der Geburt der kindliche Körper hindurchpassieren kann. Es gibt zahlreiche ein¬zelne Unterschiede zwischen dem männlichen und weiblichen Becken, wie z. B. die Größe des Schambeinwinkels (Angulus bzw. Arcus pubis), Form des Foramen obturatum, Stellung der Darmbeinschaufeln, Form der Beckenhöhle u. a. (vgl. Abb.106). Kurz zusammengefaßt kann man sagen: Das männliche Becken ist hoch, schmal und eng, das weibliche niedrig, breit und weit. Stellt man stark schematisiert das Becken als einen Kegelausschnitt dar, so entspricht das männliche Becken einem Ausschnitt näher der Kegelspitze, das weibliche einem Ausschnitt näher der Basis (s. Abb. 87).

Stellt man stark schematisiert das Becken als einen Kegelausschnitt dar, so entspricht das männliche Becken einem Ausschnitt näher der Kegelspitze, das weibliche einem Ausschnitt näher der Basis

Für den Geburtshelfer ist es von Wichtigkeit, schon vor der Geburt beurteilen zu können, ob ein normal weites oder ein zu enges Becken vorliegt. Dazu benutzt er bestimmte Meßlinien am Beckeneingang und -ausgang.

Beckeneingang (Abb.106 und 107):

1. Gerader Durchmesser, Diameter mediana = kürzeste Linie zwischen Promontorium und Symphyse. Sie beträgt 11 cm und wird vom Geburtshelfer als Conjugata vera bezeichnet. Bei der Lebenden kann sie nur mittelbar mit Hilfe der direkt meßbaren Conjugata diagonalis = Abstand des unteren Randes (Lig. arcuatum) der Symphyse vom Promontorium nach folgender Gleichung bestimmt werden: Conjugata vera = Conjugata diagonalis — 1,5 ( — 2,0) cm. Mit Hilfe eines besonderen Instrumentes kann jetzt die Conjugata vera auch direkt bei der Lebenden gemessen werden.

2. Querer Durchmesser, Diameter transversa = größter Abstand der beiden Lineae terminales (13,5 cm).

3. Erster oder rechter schräger Durchmesser, Diameter obliqua prima = Verbindungslinie der Art. sacroiliaca dextra mit der Eminentia iliopectinea sinistra.

4. Zweiter oder linker schräger Durchmesser, Diameter obliqua secunda = Verbindungslinie der Art. sacroiliaca sinistra mit der Eminentia iliopectinea dextra.

Die beiden schrägen Durchmesser sind bei symmetrischem Becken gleich lang (12,5 cm). Der erste schräge Durchmesser verläuft wie ein Accent grave ('), der zweite wie ein Accent aigu ('). Der Geburtshelfer sagt z. B.: Der Kopf des Kindes steht im ersten (oder zweiten) schrägen Durchmesser.

Beckenausgang (Abb. 107):

1. Gerader Durchmesser = Entfernung der Steißbeinspitze vom unteren Rand der Symphyse. Er beträgt nur 9,5 cm, kann aber durch Zurückweichen des Steißbeines während der Geburt um 2 cm auf 11,5 cm verlängert werden. 

2. Querer Durchmesser = Entfernung der beiden Sitzbeinhöcker (11 cm). Mit Ausnahme der Conjugata vera können diese Durchmesser des kleinen Beckens nicht unmittelbar bei der lebenden Frau gemessen werden. Der Geburtshelfer bestimmt sie mittelbar mit Hilfe der äußeren Beckenmessung, z. B. Distantia spinarum = Entfernung der beiden Spinae iliacae anteriores superiores (25 — 27 cm), Distantia cristarum (28 — 29 cm), Distantia trochanterum (30 — 32 cm) u. a.

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